Vielen von uns fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen. Die Tragweite der damit verbundenen Probleme sind jedoch immer individuell verschieden. Für manche stellt bereits die Wahl der richtigen Joghurtsorte im Supermarkt eine unüberwindbare Aufgabe dar, spätestens aber bei essentiellen Entscheidungen, die die berufliche Karriere oder das Privatleben verändern, zögern wir alle, bevor wir uns schlussendlich festlegen. Zu solchen einschneidenden Schritten zählen etwa ein Umzug in eine unbekannte Stadt, ein Wechsel des Arbeitsplatzes, oder eine mögliche Familienplanung. Beschlüsse solchen Ausmaßes gehen immer mit einem großen Stressfaktor einher, der uns so manche schlaflose Nacht beschert. Glücklicherweise gibt es jedoch einige hilfreiche Methoden, die dir bei der Entscheidungsfindung helfen können. Diese möchten wir dir nun vorstellen, damit du dich in Zukunft nicht mehr so schwer damit tust, eine Wahl zu treffen.
Entscheidungen treffen mit einem Perspektivenwechsel
Wenn es um Entschlüsse geht, welche die eigene Person betreffen, kommt vielen Menschen die nötige Rationalität abhanden. Die finale Entscheidung wird dadurch jedoch durch die eigenen Emotionen verzerrt. Ein objektives Für und Wider ist nicht möglich, wenn man sich selbst nicht von seinen Gefühlen lösen kann. Mitschwingende Sorgen und Ängste nähren die Zweifel an der eigenen Entscheidungsfähigkeit. Nur den wenigsten Menschen gelingt es, diese emotionalen Faktoren vollends in den Hintergrund zu rücken. Ein Trick, der hier greift, ist der gedankliche Perspektivenwechsel. Stelle dir einmal vor, dass die zu fällende Entscheidung nicht dich betrifft, sondern einen guten Freund.
Welche Fragen würdest du ihm nun stellen, auf welche Risiken hinweisen und in welchen Punkten vielleicht sogar ermutigen? Auf diese Weise wirst du objektiver an die Thematik herangehen und bist nicht mehr so voreingenommen, wie zuvor. Natürlich kannst du dich auch mit einem real existierenden Freund absprechen, aber du wirst verblüfft sein, welche neuen Gedankengänge dir auch das imaginäre Gespräch eröffnen kann.
Zu viele Informationen erschweren deine Entscheidungen
Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass möglichst viele unterschiedliche Informationen über ein Thema, letztlich auch die beste Entscheidung zum Vorschein bringt. Je mehr Auskünfte wir über eine Sache einholen und je mehr Vergleichsoptionen wir uns offen halten, umso mehr federn wir den nachfolgenden Entschluss vermeintlich ab und merzen scheinbar alle Risiken aus. Der Grat auf dem hier gewandert wird, entpuppt sich jedoch als ziemlich schmal. Ab einem gewissen Punkt nimmt man schlichtweg zu viele Informationen in die Entscheidungsfindung mit auf, welche einen am Ende bloß noch mehr verwirren, als man es ohnehin schon war. Da wir von unserer menschlichen Grundstruktur seit jeher dazu neigen, Unsicherheiten und Zufälle als gefährlich zu interpretieren, sind wir stets darauf bedacht, so viel wie möglich über eine unbekannte Sache in Erfahrung zu bringen.Versteht uns nicht falsch, macht euch vor einem einschneidenden Lebensschritt auf jeden Fall mit allen relevanten Eventualitäten vertraut.
Doch verliert dabei nicht den Blick fürs Wesentliche. Oft fixieren wir uns auf einen bestimmten, am Ende sogar irrelevanten Faktor, den wir nicht in Erfahrung bringen konnten, anstatt auf jene zu vertrauen, die wir gewissenhaft recherchiert haben. Anderseits sind wir von einem schieren Informationsüberangebot schlichtweg überfordert. Wenn du beispielsweise fünf deiner Freunde nach einem Rat für eine Entscheidung fragst und wiederum fünf verschiedene Meinungen bekommst, auf welche sollst du dich dann am Ende festlegen? Du siehst also, dass eine Überflutung von Fakten und Meinungen das Treffen eines Entschlusses nur unnötig kompliziert macht. Anstatt eine öffentliche Debatte über eine fällige Entscheidung anzuleiern, solltest du dich nur mit ein paar wenigen, engen Freunden beraten, denen du uneingeschränkt vertraust.
Du hast es in der Hand
Bei all den eingeholten Ratschlägen und Informationen solltest du stets bedenken, dass es immer noch dein eigenes Leben ist, dass von der nächsten Entscheidung betroffen ist. Im Endeffekt hast du es selbst in der Hand, was du mit deiner Lebenszeit anfangen möchtest und bist dafür niemandem Rechenschaft schuldig. Umso wichtiger ist es, dass du dir auch wirklich sicher in deinem Entschluss bist. Räume dir dafür die nötige Bedenkzeit ein, die du brauchst, doch achte darauf, nicht in ein Hinaufschieben abzudriften. Vielen Menschen hilft es, wenn sie sich dazu für kurze Zeit aus dem gewohnten Umfeld entfernen und einen ruhigeren Ort aufsuchen. Diese Ruhe und die Einsamkeit, fernab vom alltäglichen Trubel, können dir dabei helfen, herauszufinden was du wirklich möchtest.
Solltest du von wiederkehrenden Zweifeln geplagt sein, rufe dir immer wieder in dein Gedächtnis, warum du eine Veränderung möchtest. Schließlich gibt es immer einen Grund der uns zu großen Schritten bewegt. Oft ist dies die große Unzufriedenheit über eine bestimmte Sache. Du strebst also die Verbesserung einer Situation an und das ist immer ein lohnendes Ziel.
Die Akzeptanz der Ungewissheit
Wenn du deine Entscheidung mit der gebührenden Sorgfalt schlussendlich getroffen hast, dann stehe auch zu ihr. Von jetzt an sollte dein Blick auf das Kommende gerichtet sein und nicht in die Vergangenheit schwenken. Es gibt immer unzählige andere Optionen, die du hättest wählen können, doch du hast dich nun für deinen eigenen Weg entschieden. Und auch wenn es keine Garantie dafür gibt, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast, bedeutet dies nichts Schlechtes. Das Leben ist eine Aneinanderreihung von neuen Erfahrungen, aus denen immer Lehren gezogen werden können. Wer akzeptiert, dass Ungewissheit unvermeidlich ist, ist vielen einen Schritt voraus und legt den Grundstein für seine eigene Persönlichkeitsentwicklung.
(Fast) nichts ist für die Ewigkeit
Zu guter Letzt solltest du wissen, dass so gut wie jede Entscheidung umkehrbar ist. Wenn du merkst, dass dir dein neuer Wohnort doch nicht zusagt, kannst du erneut umziehen, selbst das Tattoo, dass du dir einst hast stechen lassen, kann heutzutage wieder entfernt werden. Wenn man beim Entscheidungen treffen diesen Punkt stets im Hinterkopf behält, entfällt bereits im Vorhinein eine große Menge Druck. Auch wenn dir ein Entschluss noch so viel Kopfzerbrechen bereitet, bedenke immer, dass er in den meisten Fällen nicht in Stein gemeißelt ist. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, beispielsweise wenn es um die Frage einer Organspende geht. Diese Szenarien bilden allerdings den absoluten Sonderfall. In diesem Sinne verabschieden wir uns heute von dir und bedanken uns für deine Aufmerksamkeit.