Sogenannte Altruisten, auch Gutmenschen oder Selbstlose sind Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse immer hinter dem Wohl anderer anstellen.
Altruismus Definition: Leben für das Wohl anderer
Altruisten sind komplett selbstlos und opferb daher auch ihr Hab und Gut, ihr ganzes Geld und auch ihre wertvolle Zeit, damit es ihren Mitmenschen gut geht. Ihrer Meinung nach ist Wohltätigkeit das Wichtigste. Diese Einstellung kann glücklich machen, kann aber durchaus auch zu einer Belastung werden. Denn die Gedankengänge der Altruisten sind den meisten anderen Menschen fremd. Teilweise überlegen sie sogar noch mehr zu arbeiten oder nehmen eine ungeliebte Arbeit an, um auch mehr Geld spenden zu können.
Welche Formen des Altruismus gibt es?
Der sogenannte effektive Altruismus beschreibt eine soziale Bewegung, die ab dem Jahr 2010 begann. Die Anhänger investieren ihre Zeit, ihr Geld und auch alle Ressourcen so sinnvoll wie möglich. Dadurch können sie vielen anderen Menschen und auch Tieren auf unterschiedliche Weisen helfen. Hierbei greifen sie auf eine sogenannte Kosten-Nutzen-Rechnung zurück. Sie setzen sich zudem auch für diverse Probleme auf der Welt ein, unter denen sehr viele Menschen ein.
Ist ein solches altruistisches Handeln im Alltag möglich?
Es wird häufig darüber diskutiert, ob ein altruistisches Handeln im Alltag überhaupt möglich ist. Hier ist Mutter Theresa ein gutes Beispiel. Denn sie galt als das Symbol des Altruismus. Dennoch war auch sie nicht zu 100 Prozent selbstlos. Sie sagte immer wieder, dass sie sich gerne für die Armen aufopfere. Sie handelte selbstlos und konnte sich an ihrer Arbeit erfreuen. Denn sie wollte unbedingt den Bedürftigen helfen. Die Dankbarkeit, die sie dafür bekam, war ein schöner Nebeneffekt aber keinesfalls der Grund für Engagement.
Warum sollte jeder Mensch von Zeit zu Zeit altruistisch handeln?
Auch wenn es den meisten von uns nicht möglich ist, immer strikt altruistisch zu handeln, sollten wir es wenigstens ab und zu versuchen. Denn dadurch motivieren wir uns, regelmäßig etwas Gutes zu tun und anderen zu helfen. Somit kann Altruismus durchaus zu einem erfüllten und glücklichen Leben führen.
Glücklich leben durch Selbstlosigkeit
Wer selbstlos handelt, bekommt mit der Zeit ein ganz anderes Verständnis von Glück. Verhalten wir uns dagegen egoistisch und sind nur auf unseren eigenen Vorteil aus, werden wir nie komplett zufrieden sein. Geld alleine macht zum Beispiel nie glücklich, wenn wir es nicht mit anderen teilen können. Anders sieht es aus, wenn wir uns für das Wohl anderer einsetzen. Denn dann leisten wir einen kleinen Beitrag zu einer besseren Welt und sind deutlich glücklicher.
Durch Altruismus wissen wir unser Leben mehr zu schätzen
Altruismus kann uns auch die Augen öffnen. Denn wenn wir uns regelmäßig um die Belange anderer kümmern und uns bewusst auch mehr mit dem Elend auf der Welt beschäftigen, wissen wir unser eigenes Leben mehr zu schätzen. Das bewirkt auch, dass wir uns weniger mit unwichtigen und mehr mit wichtigen Dingen beschäftigen. Vielleicht erfreuen wir uns schon über einen netten Gruß eines Fremden, sind dankbarer und insgesamt glücklicher.
Gibt es auch Risiken?
Neben den vielen erwähnten Vorteilen hat sie Selbstlosigkeit auch einige Nachteile und Risiken. Aus diesem Grund gibt es auch einige Gegner dieser Lebensweise. Denn wer zu selbstlos lebt, wird auch nicht glücklich und kann dadurch sogar unglücklich werden.
1. Das eigene Leben wird als unwichtig angesehen
Das eigene Leben wird am besten nicht komplett in den Hintergrund gestellt, denn schließlich ist auch dieses wichtig. Viele Menschen, die nach der Selbstlosigkeit handeln, unterscheiden in ihrem Verhalten nicht zwischen Familien, Freunden und Fremden. Was im ersten Augenblick positiv klingt, kann sich schnell ins Negative umkehren.
Wenn eine geliebte Person erkrankt und eventuell Geld für eine teure Therapie benötigt, geraten viele Altruisten in einen komplizierten Konflikt. Sie sind sich nicht sicher, warum sie gerade dieser helfen sollten, wenn sie mit dem Betrag vielen Kindern in Afrika helfen könnten. Doch auch sie haben nicht unendlich viel Geld. Das heißt, dass sie nicht allen Bedürftigen helfen können. Das kann bei selbstlosen Menschen schon zu einem relativ großen Problem werden. Normalen Personen würde die Entscheidung sicherlich leicht fallen, nicht aber einem Altruisten. Denn er unterscheidet nicht zwischen Familie und anderen Menschen.
2. Unerbitterliche Selbstaufopferung
Häufig steigern sich Altruisten so stark in ihr Engagement hinein, dass sie sich selber sehr stark aufopfern. Sie stecken ihre komplette Kraft in die Hilfe anderer Personen und vergessen sich dabei komplett. Dadurch kann es schnell passieren, dass sie körperlich an eine Grenze kommen und ihrer Gesundheit schaden. Denn sie ernähren sich nicht besonders gut, um möglichst viel Geld sparen zu können. Was sie dabei vergessen ist, dass sie damit nicht nur sich selber, sondern auch anderen Menschen (Familie, Freunde usw.) schaden.
3. Depressionen und Burn-out durch Selbstlosigkeit
Selbstlosigkeit kann unterschiedliche Krankheiten nach sich ziehen. Vor allem wenn der Betroffene einfach nicht zur Ruhe kommt. Er sieht immer wieder Menschen die leiden und kann ihnen einfach nicht allen helfen. Dadurch kommt nie Freude auf und es können Depressionen und Burn-out entstehen. Viele Betroffene haben ein Problem damit, einfach Mal „Nein“ zu sagen und haben daher ein starkes Helfersyndrom. Sie wollen es allen anderen recht machen und überfordern sich selber dabei. In einem solchen Fall sollten sie sich unbedingt Hilfe holen.
4. Mangel an Selbstbewusstsein
Einige Altruisten haben ein geringes Selbstbewusstsein und helfen anderen Menschen, um eine Wertschätzung zu empfangen. Somit steht bei diesen eher das eigene Wohl an erster Stelle. Sie erhoffen sich durch ihre Hilfe Liebe und das Gefühl gebraucht zu werden.